Es gibt vieles, das hervorragend funktioniert im deutschen Gesundheitssystem. Und es gibt vieles, was zumindest zweifelhaft ist. Die meisten unserer Kunden haben Sorgen mit dem System, der Bürokratie, den Prozessen. Was uns aktuell besonders wütend macht, ist die Situation um die medizinischen Hilfsmittel.
Kleiner Abriss: Es gibt in Deutschland gut 30.000 Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherungen GKV. Um von der GKV ins Verzeichnis aufgenommen zu werden, müssen Hersteller Nachweise zum Nutzen der Produkte erbringen, insbesondere zur Funktionalität und zur Qualität.
Wird ein medizinisches Hilfsmittel ins Hilfsmittelverzeichnis der GKV aufgenommen, erkennen die Krankenkassen also prinzipiell dessen Nutzen, beispielsweise zum Ausgleich einer Behinderung, an.
Man sollte also denken, dass Krankenkassen die Kosten für ein Hilfsmittel, das vom Arzt im Rahmen seiner Therapiehoheit verordnet wird, auch übernehmen! Aber weit gefehlt. Insbesondere bei teureren Produkten wird die Kostenübernahme standardmäßig abgelehnt.
Für Patienten bedeutet das ein kräftezehrendes Widerspruchsverfahren, dem viele sich schlichtweg nicht gewachsen fühlen. Denn Menschen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, sind in aller Regel körperlich wie emotional sowieso schon extrem belastet. Wir finden es unmenschlich, dass das System sie in den Ringkampf mit den Kassen schickt, um für Produkte zu kämpfen, die ihr Leben etwas leichter machen könnten.
Haben wir das als System und Gesellschaft wirklich nötig? Natürlich haben wir ein Kostenproblem. Aber gibt es nicht andere Stellen, an denen wir sparen könnten? Müssen wir das wirklich an Menschen auslassen, die zu den schwächsten unserer Gesellschaft gehören!?
Wir fordern ein System, das Menschen mit Behinderung bzw. alte, schwache Menschen unterstützt und dazu geeignet ist, Nachteile auszugleichen, statt sich an der Hilf- und Kraftlosigkeit der Menschen zu bereichern!