Wisst Ihr noch, wie es damals im Healthcare-Marketing war? In den guten alten Zeiten?
Da wurden einmal pro Jahr die Themen abgestimmt.
Man hatte Konzepte, an die man sich hielt.
Jede:r wusste, was sie oder er zu tun hatte.
Man gab den Dingen Zeit, sich zu entwickeln.
Es gab Verbindlichkeit.
Es gab Visionen und klare Linien.
Und heute? Da sind immer mehr Menschen in unserer Branche in einer Situation, die sie nicht glücklich macht. Die sie ausbrennt.
Als Agentur dürfen wir in viele Unternehmen blicken, wir haben enge und vertrauensvolle Verbindungen mit vielen Marketing-Verantwortlichen. Und in letzter Zeit können wir die Augen nicht mehr verschließen vor dem Phänomen der kollektiven Überlastung.
Pläne werden verworfen, Ideen nicht fixiert, das Management wird laufend ausgewechselt, es wird zu viel zur gleichen Zeit mit zu wenig Vertrauen versucht. Und nichts richtig. Bäumchen wechsle Dich. Der Fokus geht oft verloren, die Meta-Ebene wurde schon seit Monaten nicht mehr gesehen – und der Druck wächst.
Früher galt: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Alle packen mit an, und wenn mal was schief geht, ist es nicht so schlimm.
Heute haben viele Unternehmen Angst vor dem eigenen Schatten.
Wir müssen zusehen, wie motivierte, kluge, kreative Personen verbrannt werden. Wie immer weniger Menschen immer mehr schaffen sollen und ihnen zugleich nichts zugetraut wird, sie keine Gestaltungsfreiheit erhalten.
Das Leben ist komplexer geworden, die Branche ist komplexer geworden – schon klar. Aber Druck und Angst können nicht der Weg sein.
Wir wünschen uns, dass wieder mehr Macher:innen und Gestalter:innen in Führungspositionen kommen, die ihre Teams befähigen und begeistern, die Verantwortung übertragen und Fehler verzeihen. Dass Aufgaben gerecht verteilt werden, unproduktive Prozesse reduziert, das Wesentliche mit Karacho und guter Laune durchgezogen wird.
Wir möchten in weniger erschöpfte Augen blicken und weniger Kämpfe gegen Windmühlen beobachten müssen.
Wer wirklich etwas gegen Fachkräftemangel unternehmen will, sollte dafür sorgen, dass die gestaltungswilligen und begeisterungsfähigen Menschen, die es gibt, nicht allesamt verbrannt werden!